FSV Großenseebach

Bericht von den Deutschen Schach –Jugendmannschafts-Meisterschaften

von Dieter Seyb

GROSSENSEEBACH - Berlin war eine Reise wert für die Jugendschachspieler des FSV Großenseebach. Sie kehrten als deutsche Vizemeister der Altersklasse U 16  nach Hause zurück.

In der Saison 2004 /2005 hatte der FSV das Kunststück fertiggebracht, sich gleichzeitig mit seiner U 16 und der U 20-Mannschaft für die deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschaften zu qualifizieren. Neben den U 16-Spielern (David Schneider, Alexander Seyb, Mario Linsenmeyer, Daniel Kirch und Benjamin Hofmann), den Aktiven in der U 20 (Stefan Süß, Markus Borel, Matthias Müller, Adrian Kohlmann, Florian Kirch, Tobias Quaschner und Mihaly Nemeth-Csoka) und den Betreuern Dieter Seyb, Ulrich Hiemer, Bernd Borel und Jürgen Rosenzweig traten noch Verwandte und Fans, also insgesamt 26 Großenseebacher, die Reise nach Berlin an. Sie wollten hauptsächlich ihre U 16-Mannschaft unterstützen, die sich im Feld der 20 stärksten Vereine Deutschlands gute Chancen auf den Titel ausrechnete.

In der ersten Runde wurde der FSV mit einem 2,5: 1,5 gegen den bayerischen Vizemeister SK Kelheim seiner Favoritenrolle auch klarer gerecht, als es das knappe Ergebnis auszudrücken scheint. Nachdem in der zweiten Runde die Schachfreunde Berghofen- Wambel (Dortmund) klar mit 4:0 abgefertigt worden waren, sollte der zweite Wettkampftag mit dem Match gegen den Hauptkonkurrenten SC Dresden schon die Vorentscheidung bringen. Der Kampf stand lange Zeit auf Messers Schneide, bevor sich das Blatt gegen die Großenseebacher wendete, die sich schließlich verdient, wenn auch etwas zu hoch, mit 1: 3 geschlagen geben mussten. Von diesem Schock hatten sich die FSV´ler auch in der folgenden Nachmittagsrunde noch nicht richtig erholt. Statt eines nach dem Wettkampfverlauf möglichen klaren Erfolges über den Hamburger SK „kippte“ das Spiel plötzlich an zwei Brettern und man musste am Ende noch mit einem 2:2 zufrieden sein. Für die gute Moral der Großenseebacher Truppe spricht aber, dass sie am nächsten Tag mit einem 4:0 gegen den Stader SV und einem 3:1 gegen die SpVgg Rommelshausen nochmals in den Titelkampf eingreifen konnten. Am letzten Tag hätte noch der ganz große Triumph gelingen können, wenn sich der führende SC Dresden gegen Dortmund-Brackel eine Blöße gegeben hätte. Doch die Dortmunder – ohne eigene Chancen, noch einen der ersten Ränge zu erreichen - gaben sich frühzeitig mit einem Remis zufrieden, das dem SC Dresden zum verdienten Titel verhalf. Die Großenseebacher indes mussten gegen den starken SK Johanneum Eppendorf-Hamburg nochmals schwer kämpfen, um sich den Titel des Vizemeisters zu sichern. Sie benötigten dazu mindestens einen 3:1 Erfolg, da ansonsten der Hamburger SK an ihnen vorbei gezogen wäre. Obwohl es lange Zeit gar nicht nach diesem Ergebnis aussah, wurde der Kampfgeist der Großenseebacher schließlich nach fünf Stunden Spielzeit belohnt. Dem FSV Großenseebach als relativ kleinem Verein ist es damit gelungen, im Konzert der namhaften Großstadtvereine aus Dresden, Hamburg, Dortmund und Köln eine gute Rolle zu spielen und er wird im nächsten Jahr (die Qualifikation auf bayerischer Ebene vorausgesetzt) mit nahezu unveränderter Mannschaft einen neuen Anlauf auf den Titel nehmen.

Erwartungsgemäß sehr schwer hatte es indes die U 20-Mannschaft, der einige ihrer besten Spieler wegen des Einsatzes in der U 16 nicht zur Verfügung standen. So mussten die für die hinteren Bretter vorgesehenen Spieler an die ersten Bretter vorrücken und standen dort gegen die  deutschen Spitzenspieler oft auf verlorenem Posten; zudem mussten die hinteren Brettern (gespielt wurde hier mit Sechsermannschaften) mit Spielern aus der zweiten und dritten Jugendmannschaft des FSV aufgefüllt werden. Doch gerade die jungen Nachwuchsspieler Florian Kirch, Tobias Quaschner und Mihaly Nemeth-Csoka hielten dort beachtlich mit und konnten einige nicht erwartete Siege verbuchen. Auch wenn der FSV sich letztlich mit dem 16. Platz zufrieden geben musste, gelang mit dem Sieg gegen den in Bestbesetzung angetretenen bayerischen Meister FSV Puschendorf immerhin ein Achtungserfolg.