Artikel beim deutschen Schachbund

Nein, selbst wenn sie das vergrößerte Foto sehen werden (siehe Fotos), können sie keine Deutschen auf dem Treppchen erkennen. Sie brauchen auch nicht für die weiter rechts Stehenden die Augen zusammenzukneifen. Auch das sind keine Deutschen. Die wurden nämlich garnicht erst nach vorn gerufen.

Hanna Marie Klek ist auf Platz 8 die Beste. Immerhin! Damit hat zumindest eine Türkeifahrerin die Erwartungen des Bundesnachwuchstrainers Bernd Vökler erfüllt. Anna Endress und Dennis Wagner schrammten an Vökler's Vorgabe Top-10 knapp vorbei, ebenso Jonas Lampert. Filiz Osmanodja (Platz 26 statt Medaille) und Leonid Sawlin (Platz 54 statt Top-10) waren vom Trainerziel schon weiter entfernt. Und zum Abschneiden des frischgebackenen Großmeisters Sebastian Bogner kann man sagen: Favoritensturz.

http://www.schachbund.de/news/article.html?article_file=1258970715.txt

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Diese Vorgaben und Erwartungen an Jugendspielern bei Weltmeisterschaften sind meiner Meinung nach total überflüssig.

Muss man sich jetzt schon als Jugendschachspieler so einen Druck aussetzen lassen? Wenn mein Kind dabei gewesen wäre, dann wäre ich stolz darauf das sie bei einer Weltmeisterschaft mitspielen darf.Aber das sieht der DSB mal wieder komplett anders.Diese wollen natürlich wieder ganz vorne mitspielen, und wenn dies nicht der Fall ist, dann wird ihnen ihre bisherige Leistung aberkannt.Ich kann mir nicht vorstellen, das es so besser wird.
Darf man auch mal eine nicht perfekte Leistung abgeben, ohne sich danach gleich Kritik anhören zu müssen?
 Der Erfolgsdruck kommt für Kinder und Jugendliche noch früh genug in ihrem Leben.Ich bin der Meinung, das keiner das Recht hat dies in einem Freizeitsport an Kindern und Jugendlichen auszuüben.
 
Ich finde man darf und muss auch Fehler im Leben machen.Aber dann sollte man auf andere weise Aufbauarbeit leisten.

PS. Glückwünsche an Hanna Marie Klek sind beim DSB wohl auch fehl am Platz.Sie wurde ja "nur" achte bei einer WM.Und dafür genügt dem DSB dann ein "immerhin"

 
Jürgen Rosenzweig
Pressewart FSV Großenseebach

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Auszüge aus Antworten

-Die Kinder und Jugendlichen sind ja nicht zum Urlaubmachen in die Türkei gereist.

-Wer sein Kind keinem Erfolgsdruck aussetzen will, darf es nicht zum Leistungssport schicken.

-Gerade in unserer "Ellenbogengesellschaft" ist es wichtig, die Kinder bereits frühzeitig auf Erfolg zu trimmen, damit sie sich später (allein) durchsetzen können.

-Wir haben keinen Sozialismus mehr, wo auch jedem Verlierer Zuwendung zuteil wurde.

-Und wenn die Leistung nicht kommt, dann ist Kritik nur zu verständlich und wichtig.

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Das wir in einer Ellenbogengesellschaft leben, daran besteht kein Zweifel.Aber müssen wir das unserer Jugend dann auch vermitteln?Sollten wir ihnen nicht auch den Weg ohne Ellenbogen zeigen.Das dies auch Spaß macht und fairer ist.

Die Jugend auf Erfolg trimmen und aus ihnen Maschinen machen, ist meiner Meinung nach der falsche Weg.Man sollte ihnen zu verstehen geben, das bei etwas dabei sein auch schön ist und man auch verlieren darf.

Die Jugend kritisieren ist dann Sinnvoll, wenn dies konstruktiv ist, und nicht wie es der DSB ausübt, die Jugend nocheinmal daran zu erinnern das sie schlecht abgeschnitten haben.Das wissen diese ohnehin.

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